Bayerische Weihnachtsbräuche: Der Guide für Winterurlauber in Bayern
Die besinnliche Zeit der Advents- und Weihnachtszeit ist in Bayern von einer Vielzahl einzigartiger Traditionen geprägt, die tief in der Kultur und Geschichte der Region verwurzelt sind. Von festlich geschmückten Christkindlmärkten über liebevoll gestaltete Adventskränze bis hin zu köstlichen bayerischen Leckereien – die bayerischen Weihnachtstraditionen schaffen eine ganz besondere Atmosphäre, die Jung und Alt verzaubert. Damit du für deinen Weihnachtsurlaub in Bayern gut vorbereitet bist, haben wir ein paar bayerische Traditionen herausgesucht, die du eventuell noch nicht kennst.
- Christmette
- Christkindlschießen
- Paradeisl
- Barabarazweige
- Klöpflnächte
- Kletzenbrot
Christmette
Die Christmette kennt der ein oder andere vielleicht sogar oder hat zumindest schon mal den Begriff gehört. Sie wird von manchen auch als Christmesse bezeichnet und ist nichts anderen als ein Gottesdienst an Heiligabend, jedoch meist in der Nacht. Ursprünglich sollte mit diesem Fest die Fastenzeit beendet werden und wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember mit musikalischem Programm gefeiert. In einigen Kirchen wurde die Christmette auf 22 Uhr und teils sogar auf den Nachmittag vorverlegt.
Christkindlschießen
Das Christkindlschießen wird auch Weihnachtsschießen genannt und ist hauptsächlich ein oberbayerischer Brauch aus dem Chiemsee-Alpenland. Das Christkindlschießen beginnt eine Woche vor Heiligabend, am 17. Dezember. Um 15 Uhr wird dann das Christkind lautstark begrüßt. Dies wiederholt sich täglich zur selben Uhrzeit, außer am letzten Tag. Am 24. Dezember wird zur Christmette von halb zwölf bis zwölf Uhr nachts geschossen. Danach kehrt Ruhe ein.
Das Paradeisl
Ein Paradeisl besteht aus 4 roten Äpfeln und hat dieselbe Funktion wie ein Adventskranz. Die Äpfel werden zu einer Dreieckspyramide verbunden. In jedem Apfel befindet sich eine Kerze, die nach und nach zu jedem Adventssonntag angezündet wird. Das Ganze steht dann häufig auf einem Teller mit Obst, Nüssen und Gebäck.
Barabarazweige
Am 04.Dezember, dem Barbaratag, werden Zweige von Obstbäumen abgeschnitten und die Stube gestellt. Ziel ist es, dass die Zweige zu Weihnachten aufblühen. Das Ganze beruht auf einer Legende: Märtyrerin Barbara von Nikomedia konvertierte 300 n.Chr. zum Christentum, woraufhin ihr Vater sie zum Tode verurteilte und ins Gefängnis brachte. In ihrem Gewand befand sich allerdings ein kleiner Kirschzweig, welcher am Tag ihres Todes neu erblühte. Barbaras Vater wurde an diesem Tag vom Blitz erschlagen.
Die Klöpfelnächte
Früher haben die Menschen an den ersten drei Donnerstagen der Adventszeit Klöpfellieder gesungen für eine gute Ernte und Gesundheit. Wer dazu noch Glück- und Segenswünsche aussprach, bekam von der Bäuerin Lebensmittel geschenkt, welche für Weihnachten genutzt wurden. Heutzutage gibt es in manchen Regionen daher den Brauch, dass Kinder von Tür zu Tür gehen und Klöpfelverse aufsagen oder Klöpfellieder singen, um beschenkt zu werden und diese Erlöse dann zu spenden.
Das Kletzenbrot
Das Kletzenbrot wird aus Dörrzwetschgen, getrockneten Birnen und Roggenteig hergestellt. In manchen Bäckereien findet man die Brote dort auch mit vielen Gewürzen, Feigen, Nüssen, Zitronat und Orangen. Früher sollen die Bäuerinnen wohl die mit Teig verklebten Hände um Bäume gelegt haben, um fürs nächste Jahr nach reichem Segen zu bitten. Außerdem wurde das Endstück des Brotes ins Herdfeuer gelegt, um die Freundlichkeit der Hausgeister zu sichern. Ein Rezept dafür findest du hier.
Da du dich jetzt mit bayerischen Weihnachtstraditionen auskennst, wie wäre es mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt? In diesem Artikel findest du Vorschläge für tolle Weihnachtsmärkte in München.